Mit dem Suchbegriff „Wissensmanagement“ kann man sich leicht in der Menge an Literatur verlieren, die seit der Entwicklung dieser Praxis in den frühen 90er-Jahren geschrieben wurde. Doch bei der Vielzahl an Texten, Begriffen und Fachausdrücken ist es schwierig, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen und die für Sie richtige Lösung zu finden.
Um eine Strategie für den Wissensaustausch in Ihrem Unternehmen zu entwickeln, müssen Sie zunächst verstehen, was Wissensmanagement ist und welche verschiedene Arten von Wissen es überhaupt gibt. Denn ganz gleich, wie Sie das Wissen in Ihrem Unternehmen charakterisieren: Es ist für den Erfolg und die Produktivität Ihres Teams von Bedeutung.
Doch was ist Wissensmanagement nun und welche Nutzen hat es für Ihr Unternehmen? Sehen wir uns das Ganze mal genauer an.
Was ist Wissensmanagement?
Wissensmanagement (nicht zu verwechseln mit Content-Management) ist eine Sammlung von Methoden zur Schaffung, Nutzung, Verwendung und Verwaltung von Wissen und Informationen in einer Organisation. Es bezieht sich auf einen multidisziplinären Ansatz zur Erreichung von Unternehmenszielen durch die optimale Nutzung von Wissen.
Anders ausgedrückt: Wissensmanagement ist ein System, das den Austausch wichtiger Informationen innerhalb einer Organisation ermöglicht. Ein effektives Wissensmanagement kann dazu beitragen, dass die Mitarbeiter benötigte Informationen schneller finden und kann so die Produktivität steigern. Zusammengefasst könnte man also sagen, dass gutes Wissensmanagement wichtig für den Erfolg Ihres Unternehmens ist.
Beide Definitionen haben eine starke organisatorische und unternehmerische Ausrichtung. Historisch gesehen ging es beim Wissensmanagement in erster Linie darum, das Wissen von und in Organisationen zu verwalten. Relativ schnell wurde das Konzept jedoch viel weiter gefasst. Das Konzept und die Terminologie entstanden zur gleichen Zeit, als das Internet aufkam und Unternehmensberater erkannten, dass das Intranet ein wunderbares Instrument ist, um Informationen zugänglich zu machen und sie zwischen den geografisch verstreuten Einheiten der Organisation auszutauschen. Damit soll die Organisation befähigt werden, ein Standort-Bewusstsein zu entwickeln, das einen Mehrwert für den Entscheidungsprozess darstellt.
Arten von Wissen
Die Definition von Wissensmanagement umfasst unterschiedliche Arten von Wissen: implizites und explizites Wissen. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Kodifizierung der Informationen.
Explizites Wissen
Explizites Wissen wird in verschiedenen Dokumenttypen wie Handbüchern, Berichten und Leitfäden festgehalten, sodass Unternehmen ihr Wissen problemlos teamübergreifend nutzen können. Diese Art von Wissen ist wohl am bekanntesten und ist wichtig, um das intellektuelle Kapital innerhalb einer Organisation zu erhalten und den erfolgreichen Wissenstransfer an neue Mitarbeiter zu erleichtern.
Implizites Wissen
Implizites Wissen ist die praktische Anwendung von explizitem Wissen. Wahrscheinlich gibt es überall in Ihrem Unternehmen Beispiele für implizites Wissen. Fragen Sie zum Beispiel ein Teammitglied, wie eine Aufgabe auszuführen ist, könnte dies ein Gespräch über die verschiedenen Möglichkeiten zur Ausführung der Aufgabe und die möglichen Ergebnisse auslösen. Das führt wiederum zu einem durchdachten Prozess zur Bestimmung der besten Vorgehensweise. Es ist das implizite Wissen des Teammitglieds, das die Diskussion darüber anregt, wie etwas zu tun ist und was passieren könnte. Auch bewährte Praktiken und Fähigkeiten, die von einem Arbeitsplatz zum anderen übertragbar sind (wie etwa Excel-Kenntnisse), sind Beispiele für implizites Wissen
Strategien zur Beschleunigung des Wissensmanagements
Damit Ihre Wissensmanagement-Strategie zum Erfolg wird, ist unter anderem die Wahl der richtigen Software entscheidend. Überlegen Sie zunächst, was Ihr Wissensmanagement-System leisten soll und besprechen Sie dies mit dem Vertriebsleiter. Geben Sie Ihrer Software eine sogenannte Probezeit. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie diese Zeit nutzen, um zu sehen, was in der Praxis genauso gut funktioniert wie in der Theorie. Danach können Sie sich die nötige Zeit nehmen, um die Daten zu migrieren und Ihr Team zu schulen.
Wissensmanagement-Lösungen können zwar bei der Erleichterung des Wissenstransfers zwischen Teams und Einzelpersonen helfen, doch die positiven Auswirkungen hängen auch von der Benutzerakzeptanz ab. Daher sollten Unternehmen den Wert der menschlichen Elemente, die den Erfolg des Wissensmanagements ermöglichen, nicht unterschätzen.
Organisatorische Kultur: Managementpraktiken wirken sich auf die Art der Organisation aus, die Führungskräfte leiten. Manager können lernende Organisationen aufbauen, indem sie das Verhalten ihrer Teams beim Wissensaustausch belohnen und fördern. Diese Art der Führung legt den Grundstein dafür, dass Teams einander vertrauen und offener kommunizieren, um Geschäftsergebnisse zu erzielen.
Gemeinschaften der Praxis: Kompetenzzentren für bestimmte Fachgebiete bieten den Mitarbeitern ein Forum, in dem sie Fragen stellen können, was das Lernen und den Wissenstransfer erleichtert. Auf diese Weise erhöhen Organisationen die Anzahl der Fachexperten in einem bestimmten Unternehmensbereich und verringern die Abhängigkeit von bestimmten Personen bei der Ausführung bestimmter Aufgaben.
Durch Investitionen in eine unternehmensweite Wissensmanagement-Strategie ermöglichen Unternehmen ihren Teams, gemeinsames Wissen zu nutzen und fundierte Entscheidungen zu treffen, die sich auf Umsatz, Kundenbindung und Innovation auswirken. Zu den Vorteilen einer erfolgreichen Wissensmanagement-Strategie gehören:
Gesteigerte Produktivität, da die Mitarbeiter weniger Zeit mit der Suche nach Informationen und mehr Zeit mit deren Anwendung verbringen
Rückgang von Doppelarbeit und Fehlern
Schnellere und besser informierte Entscheidungsfindung
Beschleunigte Einarbeitung von Mitarbeitern (und ein besseres Einarbeitungserlebnis)
Verbesserung des Kundendienstes, da die Mitarbeiter an vorderster Front schnellen Zugriff auf das benötigte Wissen haben
Höhere Selbstständigkeit und größeres Vertrauen der Mitarbeiter
Bessere Zusammenarbeit und funktionsübergreifende Kooperation bei neuen Ideen und Informationen
Fazit
Unabhängig davon, wie das Wissen in einem Unternehmen definiert wird, spielt es eine wichtige Rolle bei der täglichen Arbeit. Um jedoch eine erfolgreiche Strategie für den Wissensaustausch zu entwickeln, muss man verstehen, wie die verschiedenen Arten von Wissen vermittelt und am effektivsten gespeichert werden. Die Idee, möglichst viel Wissen für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, ist zwar nicht bahnbrechend, die intelligente Technologie, die es ermöglicht, schon.
Mittlerweile ist das Internet zu einer (fast) unerlässlichen Informationsquelle geworden. Eine digitale Intelligenzplattform einzuführen, ist demnach naheliegend. Außerdem ist dieser Fortschritt unerlässlich, um einen Vorsprung vor der Konkurrenz zu erlangen, die Produktivität zu steigern und die Zufriedenheit Ihrer Teams zu erhöhen.