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COP27 und ESG: Worauf Unternehmen bei der diesjährigen Konferenz achten sollten

Wir wollen an dieser Stelle die wichtigsten Themen der COP27, die in diesem Jahr stattgefunden hat, zusammenfassen, auf die Unternehmen achten und die sie berücksichtigen sollten, wenn sie ihre eigenen ESG-Verpflichtungen und -Maßnahmen planen.

Von Subarna Ganguly, Autoren

Zuletzt aktualisiert: 1. September 2023

Es ist Zeit, aufzuwachen. Die Warnungen, dass wir uns dem Wendepunkt nähern, an dem der Klimawandel nicht mehr umkehrbar ist, nehmen zu. Die Beweise sind überall und starren uns allen direkt ins Gesicht.

Von unzähligen Waldbränden in Südeuropa bis hin zu rekordverdächtigen Hitzewellen auf dem gesamten Kontinent und ungewöhnlich warmem Wetter Ende Oktober verstärken diese Extremereignisse die wachsende Besorgnis über den Klimawandel und seine verheerenden Auswirkungen.

Wir müssen endlich aufwachen, und es liegt in unserer Verantwortung, gemeinsam und wirksam gegen den Klimawandel vorzugehen. Wir hoffen, dass die COP27 in diesem Jahr ein klares Bekenntnis und entschlossene, positive Maßnahmen zeitigt.

Während sich wichtige Entscheidungsträger aus Regierung, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zum COP27-Gipfel in Ägypten versammeln, besteht die Herausforderung für Unternehmen darin, die Bemühungen um Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) voranzutreiben, die Menschen, Firmen und dem Planeten zugute kommen. Für diejenigen unter uns, die in der Technologiebranche tätig sind, bedeutet dies, dass wir daran erinnert werden, wie wichtig es ist, innovativ zu sein und neue Wege zu finden, wie wir zur Senkung der Emissionen beitragen können.

Unternehmen, die im Wettbewerb die Nase vorn haben und einen sinnvollen Wandel herbeiführen wollen, müssen in zunehmendem Maße ESG-Ziele in ihre Strategie einbeziehen. Die Verbraucher von heute achten sehr genau darauf, wie sich Marken, mit denen sie zu tun haben, zu wichtigen Themen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und Unternehmensethik positionieren. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Verbraucher würden nach Einschätzung von PwC „die Beziehungen zu Unternehmen abbrechen, die sich gegenüber Mitarbeitern, dem Gemeinwesen und der Umwelt nicht angemessen verhalten“.

Wir wollen an dieser Stelle die wichtigsten Themen des Gipfels zusammenfassen, auf die Unternehmen achten und die sie berücksichtigen sollten, wenn sie ihre eigenen ESG-Verpflichtungen und -Maßnahmen planen.

Klimakonferenz der Vereinten Nationen (UN): Ein kurzer Überblick

Die erste UN-Klimakonferenz fand 1995 statt. Damals trafen sich Vertreter von Ländern, die zu den Unterzeichner der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) gehörten, in Berlin. Die UNFCCC wurde 1992 von vielen Ländern der Welt mit dem Ziel unterzeichnet, den durchschnittlichen globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Das Pariser Abkommen ist seither das wohl bemerkenswerteste Ergebnis der COP-Klimakonferenzen. Es wurde 2015 während des COP21-Gipfels in Paris ausgehandelt und setzt das Ziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten, mit der Vorgabe, sie auf 1,5 °C zu begrenzen. Der COP26-Gipfel, der letztes Jahr in Glasgow stattfand, brachte 197 Länder zusammen, um Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels zu beschleunigen.

COP27: Was sind die Schwerpunkte der diesjährigen Klimakonferenz?

Das Thema Klimawandel stand auch im Mittelpunkt der COP27, die im November in Ägypten stattfand. Dabei standen die Themen Finanzen, fossile Brennstoffe und Industrie im Mittelpunkt. Die wichtigsten Schwerpunkte sind:

  1. Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr


    Kohlenstoffintensive Aktivitäten, Materialien und Brennstoffe sind eine große Herausforderung auf dem Weg zum Erreichen der 1,5-Grad-Ziels des Pariser Abkommens. Es sind erhebliche Investitionen und Planungen erforderlich, um kohlenstoffintensive Materialien und Brennstoffe schrittweise durch sauberere, umweltfreundlichere Optionen zu ersetzen. Zahlreiche Führungskräfte aus Wirtschaft und Industrie dürften die Gespräche zu diesen Themen aufmerksam verfolgt haben und sich bemühen, die Dekarbonisierung in ihre Strategien und Betriebsabläufe zu integrieren.
  2. Klimaanpassung


    Laut dem jüngsten IPCC-Bewertungsbericht leben fast 3,3 Milliarden Menschen in Regionen, die durch den Klimawandel besonders betroffen sind. Die Finanzierung der Klimaanpassung ist daher entscheidend, um die am stärksten gefährdeten Communities zu unterstützen. Doch neben den offensichtlichen humanitären, ökologischen und ethischen Beweggründen, gibt es auch ein starkes wirtschaftliches Argument für die Klimaanpassung. Führungskräfte aus Wirtschaft und Industrie werden dies auf der COP27 sicher im Kopf haben.
  3. Natur


    Natur- und Landnutzung werden eine Schlüsselrolle spielen, um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Die Zukunft der Landnutzung, der Nahrungsmittelproduktion und des Schutzes natürlicher Umgebungen wie Wälder und Ozeane ist ein wichtiger Schwerpunktbereich. In den Diskussionen zu diesem Thema werden Naturschutzgruppen, Wissenschaftler, Aktivisten und NGOs mit einbezogen.
  4. Nahrung und Wasser


    Zu den Themen Ernährungssysteme, Wasserversorgung und die Auswirkungen von Überschwemmungen und Dürren durch den Klimawandel gibt es viel zu diskutieren. Die am stärksten betroffenen Länder, Communities und Unternehmen werden daher die Debatte über Ernährungs- und Wassersicherheit wahrscheinlich weiterhin ganz oben auf der COP27-Agenda haben. Die extremen Überschwemmungen und Dürren des letzten Jahres werden ebenfalls ein vorrangiges Anliegen sein.

Worauf konzentriert sich die Europäische Union (EU) auf der COP27?

Die EU hat betont, dass ihre Hauptprioritäten für die COP27 die Abschaffung der Subventionen für fossile Brennstoffe, die schrittweise Verringerung der Nutzung von Kohle, die Verringerung der Methanemissionen und die Angleichung der Ziele an das 1,5-Grad-Ziel sein werden.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärt: „Wir müssen unermüdlich daran arbeiten, uns an unser Klima anzupassen – und die Natur zu unserem ersten Verbündeten machen. Aus diesem Grund wird unsere Union später in diesem Jahr auf der UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Montreal auf ein ehrgeiziges globales Abkommen für die Natur drängen. Und wir werden dasselbe auf der COP27 in Sharm el-Sheikh tun."

ESG vorantreiben: Unternehmen treiben den Wandel voran

Das Streben nach 1,5 °C ist eine globale Anstrengung. Das bedeutet, dass Unternehmen weltweit ihren Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten und gleichzeitig das Wohlergehen der Arbeitnehmer und den Schutz der Umwelt in ihren Lieferketten gewährleisten müssen. Für Unternehmen, die Fortschritte messen, etwas bewirken und sich mit Blick auf etwaige Verschärfungen der Vorschriften im nächsten Jahrzehnt wappnen wollen, ist es von entscheidender Bedeutung, jetzt zu handeln, indem sie planen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Unabhängig vom Ergebnis der COP27 sind wir als Unternehmen dafür verantwortlich, ESG zu priorisieren und umweltfreundlichere, sauberere Prozesse in unsere täglichen Abläufe zu integrieren. Dazu müssen wir mutig, phantasievoll und ausdauernd sein und uns schnell an sich ändernde Bedingungen anpassen.

ESG und Technologie

ESG wird immer wichtiger für die Unternehmen, insbesondere in Europa. Laut einer Studie des Harvard Law School Forum on Corporate Governance aus dem Jahr 2022 bezeichnet fast ein Drittel (31 Prozent) der europäischen Investoren ESG als „zentral“ für ihren Anlageansatz, verglichen mit 22 Prozent Prozent im asiatisch-pazifischen Raum und 18 Prozent in Nordamerika.

Mit anderen Worten: Es ist eindeutig, dass ESG und der Übergang zu einem kohlenstoffarmen Geschäftsmodell eine immer wichtigere Rolle bei der Entscheidungsfindung und Planung von Unternehmen spielen werden.

Welche Maßnahmen sollten Unternehmen also jetzt ergreifen? Die Antwort wird natürlich für jedes Unternehmen und jede Organisationsstruktur anders sein – und hier kann Technologie helfen. Der Einsatz der richtigen technischen Lösungen kann Unternehmen in die Lage versetzen, Verschwendung zu vermeiden, die Effizienz zu steigern und emissionssenkende Aktivitäten wie Remote- und Hybridarbeit zu unterstützen.

Wir betrachten Technologie oft als Werkzeug zur Steigerung von Produktivität und Gewinn, aber sie kann auch ein starker Verbündeter für ESG-Aktivitäten und -Messungen sein. Der Start der COP27 erinnert uns an die Dringlichkeit, den Klimawandel anzugehen. Auch wenn die Aufgabe gewaltig und beängstigend erscheint, können wir alle die uns zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um unseren kleinen Teil dazu beizutragen, den Wandel herbeizuführen, den wir alle brauchen, und unser Überleben zu sichern.

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