Alle Unternehmen möchten gerne ihren Umsatz steigern, das gilt insbesondere für diejenigen, die vom Online-Handel leben. Um das zu erreichen, werden unterschiedliche Strategien eingesetzt, darunter eine, die noch weniger bekannt ist, die UX für E-Commerce.
Wussten Sie, dass Websites, die nur langsam laden Jahr für Jahr einen Verlust von 2,6 Milliarden US-Dollar verursachen? Dass 75 % der Verbraucher die Glaubwürdigkeit einer Website anhand ihres ästhetischen Erscheinungsbildes beurteilen? Und dass 94 % der ersten Eindrücke einer Website (unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ ausfallen) auf das Design zurückzuführen sind? Und wussten Sie auch, dass diese Fragen alle mit dem UX verbunden sind?
UX oder das Nutzererlebnis ist ein Bereich der angewandten Forschung, der darauf abzielt, die Art und Weise zu verstehen, wie ein Benutzer technologiebasierte Schnittstellen nutzt. Beim UX für E-Commerce geht es darum, abzubilden, was der potenzielle Käufer sieht, versteht, fühlt und wie er handelt, wenn er mit der Plattform interagiert. Auf diese Weise können Probleme erkannt und beseitigt werden, was wiederum den Kaufprozess vereinfacht.
Worum geht es bei UX genau?
UX ist Englisch und steht für User Experience, auf Deutsch etwa Nutzererlebnis. Laut Johannes Ippen sollte man aber dabei weniger an ein Nutzererlebnis als an ein menschliches Erlebnis denken. Sehen Sie sich den TED-Talk an, in dem der bekannte UX-Designer über die Notwendigkeit spricht, diese Denkweise zu ändern:
Eine Person, die mit UX arbeitet, sollte sich natürlich für die Schnittstelle interessieren. Dabei sollte sie aber die Interaktion mit den anderen Abteilungen nicht vernachlässigen, die ebenfalls mit dem Kundenerlebnis verbunden sind, wie z. B. das Marketing, den Support oder den Vertrieb. Wenn das UX das Erlebnis vollständig vermenschlicht, erreicht man das ideale Szenario, auf das sich Ippen in seinem Vortrag bezieht.
Das Konzept des UX sollte also nicht nur die Art und Weise berücksichtigen, wie der Kunde direkt mit Ihrer Website interagiert, sondern auch die Art und Weise, wie das Website-Design seine Interaktionen mit anderen Bereichen des Unternehmens begünstigt, die von dem Moment an, in dem er das erste Mal Ihre Website besucht, bis zum Abschluss des Kaufs erforderlich sind.
Dabei sollte man u. a. folgende Aspekte berücksichtigen:
Design
Positionierung der Menüs
Bilder
Ressourcen für die Problemlösung
Laut Google sind dies die 3 wichtigsten Säulen der Benutzerfreundlichkeit einer erfolgreichen Website:
Load Index: Geschwindigkeit, mit der das größte Element der Seite geladen wird
Interaktivitätsindex: Zeit zwischen dem Moment, in dem eine Person klickt, und dem Ergebnis dieses Klicks
Visueller Stabilitätsindex: Dieser erfasst, ob es viele unerwartete Änderungen in der Anordnung der visuellen Elemente auf einer Seite gibt, z. B. Bilder, die „herumspringen“.
Laut Econsultancy verlassen über 75 % der Online-Käufer eine Website und besuchen die Website eines Mitbewerbers, wenn die Interaktionszeit zu lang ist. In diesem Zusammenhang gilt auch, dass 88 % der Online-Konsumenten nach nur einem negativen Erlebnis mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu dieser Website zurückkehren.
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Vorteile des UX
Es ist offensichtlich, dass die Implementierung von UX für E-Commerce für Ihr Unternehmen von Vorteil sein. Die von Google in Auftrag gegebene und von 55 und Deloitte durchgeführte Umfrage zeigt, dass:
Websites, die schneller laden, dazu führen, das mehr Personen einen Kauf abschließen
Websites, die schneller laden, die Personen länger auf den einzelnen Seiten halten und diese am Ende mehr Produkte kaufen
Websites, die schneller laden, weniger Abwanderungsraten aufweisen
Die Umfrage hat ebenfalls ergeben, dass schon eine Reduzierung der Ladezeit um 0,1 Sekunde einen enormen positiven Einfluss auf den Umsatz eines Unternehmens haben kann. Diese winzige Verbesserung bringt im Durchschnitt eine Steigerung der Konversionsrate im E-Commerce um 8,4 %, und die durchschnittliche Bestellmenge erhöht sich um 9,2 %.
Selbst auf Websites, die Luxusgüter verkaufen, erhöht E-Commerce mit Hilfe von UX-Techniken die Anzahl der Seitenaufrufe pro Sitzung um 8 %.
Neben der effektiven Steigerung des Umsatzes kann der Einsatz von UX für E-Commerce auch in anderen Aspekten viel bewirken, was letztlich auch zu besseren Verkaufsergebnissen führt.
Branchen mit UX für E-Commerce integrieren
UX-Umfragen ermöglichen es einem Unternehmen, seine Kunden und potenziellen Kunden besser kennenzulernen. Dies eröffnet Ihrem Team die Möglichkeit, integrierter und proaktiver zu handeln, Probleme zu antizipieren und die Sicherheit von Transaktionen zu erhöhen.
Marketing, Vertrieb, Service und Support können eng mit der UX zusammenarbeiten und alle Beteiligten profitieren am Ende von den gewonnenen Erkenntnissen. Die Abstimmung zwischen den Bereichen ist für das Unternehmen ebenso positiv wie für die Kunden, denen ein hervorragendes Einkaufserlebnis geboten wird.
So generieren Sie einen Mehrwert für Ihr Produkt
Wenn Ihr E-Commerce Strategien verwendet, die aus dem UX generiert wurden, verbessern sich die Benutzerfreundlichkeit und Navigierbarkeit, und das alles führt dazu, dass Ihre Besucher ein angenehmeres, effizienteres und schnelleres Erlebnis beim Einkaufen auf Ihrer Website genießen.
Der Kunde erhält dadurch den Eindruck, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis Ihres Produkts höher ist. Mit anderen Worten: Sie erzeugen einen Mehrwert für das Produkt, weil der wahrgenommene Wert höher ist als der gezahlte Betrag. Der Kunde selbst addiert den Wert der Qualität des erhaltenen Services auf den konkreten Preis des Produktes.
In der Regel ergibt sich aus dem wahrgenommenen Wert Ihrer Produkte durch den Markt, dass dadurch oft Empfehlungen generiert werden.
Konkurrenzfähigkeit und Positionierung
Wenn Ihre Mitbewerber bereits UX-Strategien implementiert haben, empfiehlt es sich, dass auch Ihr Unternehmen UX für den E-Commerce einsetzt und damit dem aktuellen Niveau Ihrem Marktsegment entspricht.
Sollte es in Ihrem Marktsegment noch nicht so üblich sein, UX für E-Commerce einzusetzen, positionieren Sie damit Ihr Unternehmen als Pionier und als innovativ. Das verschafft Ihnen wiederum einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern.
Die Humanisierung des Verkaufsprozesses
Das ist vielleicht einer der wichtigsten Vorteile: den Besuchern das Digitale näher zu bringen und das Erlebnis so menschlich wie nur irgend möglich zu gestalten. In diesem Zusammenhang kann eine CRM-Lösung, die den Verkaufsprozess vereinfacht, eine große Hilfe sein.
So bieten Sie Ihren zukünftigen Kunden die Möglichkeit, sich mit Ihrem Vertriebsteam auszutauschen und zu interagieren, bevor sie das Geschäft abschließen. Sie schaffen damit eine Verbindung zwischen den Kunden und dem Unternehmen – ein entscheidendes Element für Umsatzsteigerungen.